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Sonnig und warm – Georgien. Ein Land mit seiner eigenen Geschichte, mit seinen Namen und natürlich mit seiner Art Wein zu machen. Stellen Sie sich Georgien ohne diesen Zaubertrank vor. Das ist einfach unmöglich! Es mutet an, dass die Geschichte und Gott selbst das Land mit der Produktion einer solchen Vielzahl an Weinen gesegnet hat.

Es scheint, dass die Beschaffenheit der Natur in Georgien das Gedeihen der Trauben in den Weinbergen begünstigt. Die Fülle der Sonne, Reichtum an nährstoffreichen Böden und natürlich die Freundlichkeit der georgischen Seele – das ist das Geheimnis des guten georgischen Weins.
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7 tägige Weinreise nach Georgien: www.georgia-insight.eu/reisen/weinreise-georgien-7-tage
Mehr Informationen über den georgischen Wein: https://www.georgia-insight.eu/georgien/wein
Mehr Informationen zur georgischen Tischkultur: https://www.georgia-insight.eu/georgien/wein/tamada-tischkultur

Georgischer Wein

Georgischer Wein ist hierzulande, bis auf ein paar wenige Weinkenner und Experten noch weitgehend unbekannt. Dabei stammt georgischer Wein aus einer bedeutenden Weinregion mit einer langen Weinbaugeschichte. Georgien gilt heute sogar als Mutterland des Weinbaus. Bereits vor 5000 Jahren wurde in Georgien Wein angebaut, andere Quellen sprechen sogar von 8000 Jahren. Georgischer Wein wurde bereits in antiken griechischen Sagen erwähnt.

Dass Georgischer Wein bei uns noch relativ unbekannt ist, liegt vor allem daran, dass zu Zeiten der alten Sowietrepublik und auch später der große Nachbar Russland ein verlässlicher Abnehmer von Georgischem Wein war und sich die georgischen Winzer daher nicht viel Gedanken machen mussten, ob und wie sie ihren Wein in den Westen exportieren sollten. Erst mit der Unabhängigkeit Georgiens 1991 und dem Beitritt Georgiens zur Welthandelsorganisation 2000, musste sich Georgiens Wirtschaft neu orientieren. Der größte Schlag gegen den Absatz Georgischen Weins in Russland war der Einfuhrstopp im März 2007. Georgien blieb schlagartig ihrem nach Altmetall zweitwichtigsten Exportgut sitzen, das bis dahin zu rund 70% nach Russland verkauft wurde. Erst in letzter Zeit gelangt Georgischer Wein zunehmend nach Deutschland und Westeuropa, nicht zuletzt aufgrund zahlreicher Kooperation zwischen georgischen Winzern und deutschen Banken, Forschungseinrichtungen und der Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft e. V. (DLG).

In Georgien gibt es vier Weinbauregionen: Kachetien im Südosten, Kartlien im Kura-Tal, Imeretien im Osten und Ratsch-Letschchumi im Nordosten des Landes. Die größten Anbaugebiete liegen in Kachetien. Nach alter Tradition ist es untersagt, Weine zu verschneiden, was die Eigenheiten der Rebsorten und der Regionen gewährleistet. Im Bergland von Westgeorgien ist durch die zersplitterte Landschaft die Anlage von großen Weinplantagen wie in Kachetien unmöglich. Aus diesem Grund ist der Weinbau in dieser Region noch echte Handarbeit. Die sehr unterschiedliche Beschaffenheit der Böden sowie das sehr unterschiedliche Mikroklima beeinflußt das Wachstum der Reben, so dass Georgische Weine echte Unikate sind.

Vor allem in kleineren Winzereien haben sich auch noch traditionelle Verfahren, wie bspw. das Auspressen des Traubensaftes mit den Füßen, die Gärung in Glas- oder Porzellankrügen und die Lagerung in in der Erde eingelassenen Tongefäße (Kwewri) erhalten.

In Georgien werden rund 500 unterschiedliche Rebsorten angebaut. Davon sind die meisten einheimische Rebsorten, es werden jedoch auch einige internationale Reben wie  Aligoté, Chardonnay, Riesling, Cabernet Sauvignon, Malbec, Merlot und Pinot Noir angebaut. Insgesamt sind offiziell nur 38 Rebsorten für den kommerziellen Weinbau zugelassen. Dazu zählen Aladasturi, Alexandrouli, Tschinuri, Tschchaweri, Coruli Mzwane, Dswelschwari Obtschuri, Katschitschi, Chichwi, Kratschuna, Mudschuretuli, Mzwane, Odschaleschi, Orbeluri, Rkaziteli, Saperawi, Siska, Zolikuri und Ussatscheluri. Auch Vitis – Isabella, Feteasc? Alba, Feteasc? Muskatnaia, und Feteasc? Regal? findet man oft.

Rund 70% aller Georgischen Weine werden aus Rotweintrauben gewonnen. Die Weine werden meistens nach ihren Anbaugebieten benannt. Bekannte Georgische Weine sind u.a. Achascheni (rot), Anaga (weiß), Chwantschkara (rot), Kachetinskoje (weiß), Kardanachi (weiß), Kindsmarauli (rot), Kwareli, Mukusani oder Mukuzani (rot), Napareuli (rot, weiß), Salchino (rot), Teliani (rot) und Zinandali und Tsinandali (weiß).

Aufgrund seines guten Rufs ist Georgischer Wein immer wieder Ziel von Fälschungen im großen Stil. Vor allem in Russland kursieren oft doppelt soviel Flaschen “Georgischer Wein”, wie eigentlich in Georgien produziert wurden. Auch der hierzulande angebotene “Georgische Wein” ist oft genug eine Fälschung oder gepanscht. Beim Kauf von Georgischem Wein sollte man sich daher an Fachleute wenden, die garantiert keine Fälschungen verkaufen.

Wein ist in der georgischen Kultur tief verwurzelt. Ein noch heute weit verbreiteter Brauch ist der “Tamada”: Das Mahl wird geleitet von einem “Tamada” (Tisch- oder Zeremonienmeister) der nach einem streng festgelegten Ritual Trinksprüche, Lieder, Verse, Bon Mots und Weisheiten zum Besten gibt. Diese werden oft von anderen Gästen aufgenommen und die Gedanken weiter gesponnen. Dabei wird versucht, den Vorredner an Spritzigkeit und Weisheit zu übertrumpfen. Nach jedem dieser Trinksprüche wird von der Gesellschaft am Tisch ein Glas Wein geleert.

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